Die zweiteilige Fortbildung dient der Vermittlung und dem Erwerb grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten für die Unterrichtspraxis in Alphabetisierungskursen. Sie richtet sich vornehmlich an Lehrende, die deutschsprachige Erwachsene beim Lesen- und Schreibenlernen unterstützen wollen. Die Alphabetisierung für Erwachsene anderer als deutscher Herkunftssprache wird bei Bedarf ebenfalls angesprochen.
Die Veranstaltung vermittelt theoretische Grundlagen und eine methodische Basis für die praktische Arbeit, gibt Einblicke in die Kurspraxis und präsentiert praxisorientiert Unterrichtsbeispiele und Materialien. Durchgängiges Thema ist, wie in den hyperheterogenen Lerngruppen der Alphabetisierungskurse gemeinsames und individualisiertes Lernen organisiert werden kann. Die Teilnahme ist nur an der kompletten Fortbildung möglich.
Themenschwerpunkte der Fortbildung:
Teil I
- Definitionen: primärer, funktionaler und sekundärer Analphabetismus/geringe Literalität
- Zielgruppen, Lebenssituation(en), Bewältigungsstrategien, Verursachungsfaktoren von geringer Literalität
- quantitative Schichtung geringer schriftsprachlicher Kompetenzen in der Bevölkerung
- institutionelle Rahmenbedingungen, Projekte
- methodische Ansätze der Schriftsprachvermittlung: Buchstaben, Silben, Wörter
- Analyse von Leseproben
- Lehrwerke, Freiarbeitsmaterialien, digitale Medien
- Reflexion von Lehr- und Lernverhalten
Teil II
- Methodische Ansätze der Schriftsprachvermittlung
- Unterricht auf Textebene: stellvertretendes Schreiben, Anleitung zum Schreiben lernereigener Texte
- Umgang mit Fehlern: Fehleranalyse, Fehlerkorrektur, Hilfen zur Selbstkorrektur
- Verschränkung von teilnehmerorientierten und sprachsystematischen Ansätzen der Schriftsprachvermittlung
- Erwerb/Vermittlung erster Rechtschreibregeln
- Erstberatung
Zuschuss zu den TN-Gebühren über den Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung: Siehe Ausschreibung von Stipendien für Lehrkräftefortbildungen 2023 – Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.